Der WAC musste in der 2. Runde der ADMIRAL Bundesliga eine deftige 1:4 Niederlage gegen den SK Sturm Graz hinnehmen. Trotz Führung durch Baumgartner genügten den Grazer 12 (!) Minuten um das Spiel komplett zu drehen – unter tatkräftiger Mithilfe der Wölfe.
Die Gäste aus Graz waren am Beginn der Partie die aktivere Mannschaft und erspielten sich in den ersten Minuten gleich zwei Möglichkeiten. Zuerst war es Kuttin, der einen vor ihm aufspringenden Ball abwehren konnte und beim zweiten Abschluss der Grazer blockte Baumgartner. Sturm war zwar besser in der Partie drinnen, in Führung gingen aber die Lavanttaler. Nach kurz abgespielter Ecke und Liendl-Flanke köpfelte Baumgartner ein (15.).
„Es steht zweimal einer ganz allein. Dann ist es nicht mehr das Schwierigste für den Gegner, dass er einköpft. Wir haben eigentlich eine Manndeckung. Das war in diesem Fall nicht so. Natürlich war Sturm die bessere Mannschaft. Aber wir haben trotzdem drei Standardtore bekommen und ein sehr unglückliches Tor. Das heißt nicht, dass das Ergebnis so eindeutig war vom Spiel, wie es im Endeffekt ausschaut.“
Dominik Baumgartner
Die Grazer ließen sich davon aber nicht beeindrucken, Kiteishvili (17.) und Ivan Ljubic (22.) waren bereits am Ausgleich dran, der dann in der 25. Minute fiel. Einen Jantscher-Eckball beförderte Wüthrich per Kopf ins Netz. Der WAC hätte eigentlich wieder vorlegen müssen, der israelische Neo-Stürmer Thai Baribo scheiterte aber an Jörg Siebenhandl und der Stange und setzte den Nachschuss daneben (28.). Das rächte sich schnell, da Sturm bei Standardsituationen an diesem Abend eine Klasse für sich war.
Lufthoheit der Grazer besiegelte Niederlage
Kiteishvili kam nach Jantscher-Eckball unbedrängt zum Kopfball und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Eine Minute später profitierte Jantscher selbst von einem groben Kuttin-Schnitzer, der bei einem Klärungsversuch am Ball vorbei schlug, weshalb der Sturm-Angreifer ins leere Tor einschießen konnte. Der vierte Treffer wurde neuerlich durch eine Jantscher-Ecke eingeleitet. Über mehrere Stationen kam das Leder schließlich wieder zu Jantscher, und dessen Hereingabe köpfelte diesmal Affengruber ins Tor. Kuttin war ohne Abwehrchance, da Luka Lochoshvili den Ball noch abgelenkt hatte.
Fast wäre es für die Hausherren noch vor der Pause noch bitterer geworden, nachdem eine Abwehraktion von Baumgartner fast im eigenen Tor gelandet wäre. Nach dem Wiederbeginn gingen die Steirer die Sache ruhiger an, die Kärntner waren nach der Einwechslung von David Gugganig samt Umstellung auf eine Fünferkette defensiv etwas stabiler. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware, beim WAC war ein Freistoß von Christopher Wernitznig kurz nach dem Wiederbeginn noch das Gefährlichste (48.).
„Wir haben aus einer Chance gleich ein Tor gemacht, dann kamen zwölf Minuten, die ich in meinem Trainerleben so noch selten erlebt habe. Mit sechs, sieben Standards gegen dich, die alle sehr gut getreten waren und wo wir immer einen Schritt zu spät waren oder zu wenig gut geklärt haben. Wir hatten einen Perspektivwechsel in der Halbzeit. Uns ist es damit gelungen, weniger Standards zuzulassen. Es war sehr wichtig, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht zusammenbricht.“
Robin Dutt