Kaltschnäuzige und effektive Wölfe feierten den 6. Auswärtssieg in Folge beim SK Sturm Graz. Ein Traumtor von Kapitän Michael Liendl und eine kompakte Defensivleistung des WAC besiegelten den Auswärtserfolg.
Die Partie startete wie sie endete: Mit großen, jedoch brotlosen Offensivbemühungen der Grazer. Aus dem Nichts schlug es in der 16. Minute hinter dem chancenlosen Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl ein. Liendl nutzte Zeit und Raum für einen platzierten Kunstschuss aus 25 Metern ins lange Eck. Der Führungstreffer beeindruckte die Gastgeber zunächst aber nicht. Im Gegenteil: Sie machten Druck.
„Nach so einem Tor mit meiner Mannschaft mit einem Sieg vom Feld zu gehen, ist überragend. Natürlich hat Sturm in der zweiten Halbzeit ein bisschen Übergewicht gehabt, aber wir hatten einen überragenden Torhüter, der alles gehalten hat. Wenn du sehr effizient bist – das haben wir die letzten Wochen schon gezeigt – dann gehst du meistens als Sieger vom Platz.“
Michael Liendl
Wann immer es gefährlich wurde, hatte Jakob Jantscher seine Füße im Spiel: Zunächst umkurvte er nach Prass-Zuspiel WAC-Goalie Alexander Kofler, doch Verteidiger Dominik Baumgartner machte das Eck zu (17.). Dann verpasste Yeboah seinen Stanglpass (19.), ehe sich Jantscher gegen den möglichen Abschluss entschied und Anderson Niangbo einsetzte, der jedoch mit seinem Flachschuss an Kofler scheiterte (22.).
Effektivität und leidenschaftliche Defensivleistung
Zwar fand Sturm nach dem Seitenwechsel wieder zur spielerischen Linie zurück, doch der WAC konnte sich auf seine kontrollierte Spielanlage verlassen, die zuletzt drei Siege mit einem Torverhältnis von 4:1 eingebracht hatte. Zudem hielt Kofler in einer Phase, in der die Partie zu kippen drohte, die drei Punkte gegen Gorenc-Stankovic (59./Kopfball) und Prass (60./Schuss) fest. Im Gegenzug bugsierte Dante eine Hereingabe von Dario Vizinger mit dem Standfuß ins eigene Tor (64.). Sturm probierte alles, traf aber das Tor nicht mehr. Im Gegenzug vollendete Dieng einen Konter nach Liendl-Zuspiel (94.).
„Es war ein sehr schwieriges und anspruchsvolles Spiel, in dem wir der Offensivkraft von Sturm gegenüberstanden. Insbesondere in den Phasen, wo der Druck bis zur 65. Minute brutal war. Wir haben aber eine sehr gute Mentalität in unser Spiel hineingebracht. Und auch Kofler hat sehr gut gehalten. Das zweite Tor geht auf eine sehr gute Umschaltsituation zurück, da hatten wir aber auch Glück. Ich weiß, dass die Statistik in allen Bereichen für Graz spricht, aber wir waren eben sehr effektiv. Geholfen hat auch unser Zusammenhalt und unser Selbstvertrauen.“
Robin Dutt