Endstation Halbfinale. Nach aufopferungsvollen 120 Minuten und dem darauffolgenden Elfmeterschießen mussten die Wölfe den Salzburgern den Vortritt lassen. Bereits am Sonntag gibt es die Chance auf Revanche, denn da trifft man um 14:30 Uhr in der 24. Runde der ADMIRAL Bundesliga wieder auf die Bullen.
Die Wolfsberger, bei denen Jonathan Scherzer nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, starteten wie aus der Pistole geschossen. Michael Liendl zog aus guter Schussposition nicht ab, sondern bediente Taferner mit einem Traumlochpass, der den Ball nach 1:50 Minuten aus sechs Metern im Tor versenkte. Salzburg wirkte völlig verunsichert, brachte keine Ruhe ins Spiel und hatte Glück, nicht höher in Rückstand zu geraten. Köhn fing einen Ball, machte dabei Schritte ins Tor, hielt den Ball aber vorne. Ohne Torlinientechnologie war nicht festzustellen, ob das Leder eventuell hinter der Linie war (7.). Zwei Minuten später brachte Dario Vizinger einen Fallrückzieher nicht aufs Tor.
Der WAC hatte abgesehen von den Chancen in der Anfangsphase eine Eckballserie und ließ die Gäste auch mit einem aggressiven Auftritt überhaupt nicht ins Spiel kommen. So harmlos hatte man die Bullen national lange nicht mehr gesehen, eine Topchance gab es in der ersten Hälfte nicht. Zudem schied Topstürmer Karim Adeyemi früh mit einer Muskelverletzung im rechten hinteren Oberschenkel aus.
Elfmeter-Krimi entscheidet
Nach Wiederbeginn waren die Wolfsberger darauf bedacht, den Vorsprung zu verwalten. Salzburg war gezwungen, mehr für das Spiel zu machen, hatte allerdings dabei ungewohnt viele Probleme und vorerst kaum Ideen. Erst mit der Hereinnahme von Maurits Kjaergaard und vor allem Sesko in der 63. Minute änderte sich die Charakteristik der Partie. Plötzlich war die Truppe von Coach Matthias Jaissle auch im Abschluss gefährlich. Sesko setzte den Ball nach einer Ulmer-Flanke aus schwierigem Winkel darüber (63.) und rollte den Ball deutlich am langen Eck vorbei (69.). Chance Nummer drei führte zum Erfolg. Einen weiten Seiwald-Pass leitete Rasmus Kristensen mit dem Kopf in die Mitte, wo Sesko nach einer Drehung souverän vollendete.
In der Folge entwickelte sich ein offenes Finish, Tor fiel aber keines mehr, auch nicht in der Verlängerung, in der ein abgefälschter Aaronson-Abschluss (98.) bzw. ein Peretz-Schuss (109.) gefährlich waren. Salzburg beendete die Partie zu zehnt, da Sesko Wolfsbergs Peretz mit hohem Fuß am Rücken traf und von Markus Hameter ausgeschlossen wurde. Im Elfmeterschießen verwandelten die Salzburger Schützen bombensicher, während beim WAC Wernitznig seinen Elfmeter nicht verwandeln konnte.
„Es ist gar nicht so einfach zu analysieren, weil die Enttäuschung sehr groß ist. Es ist sehr viel aufgegangen von dem, was wir uns ausgedacht haben. Wir haben richtig gut losgelegt mit einem sehr aggressiven Pressing, nach Balleroberung hatten wir ein sehr gutes Positionsspiel, haben wir auch sehr zielorientiert gespielt. Unser Tor war durch unglaubliche Präzision geprägt. Auf jede Druckphase von Salzburg haben wir immer wieder antworten können. Leider ist uns rund 20 Minuten vor Schluss ein Fehler passiert. Elfmeterschießen ist immer ein bisschen Glückssache, ein Elfmeter hat entschieden.“
Cheftrainer Robin Dutt