Der Wolfsberger AC steht vor dramatischen Veränderungen.
Die Österreichische Fußball-Bundesliga hat ihre neue Saison gestartet und sieht sich einer neuen Situation gegenüber. Der Vorjahres-Fünfte Rapid Wien, hat unter seinem neuen Trainer Peter Stöger auf die Erfolgsspur zurückgefunden und führt vorerst die Tabelle an. Ganz anders sieht die Situation für den ewigen Rivalen Austria Wien aus.
Durchwachsener Saisonstart
Der Tabellenneunte muss sich nicht nur mit wenig befriedigenden Ergebnissen abfinden, sondern auch mit zunehmenden finanziellen Problemen. Diese sind nach dem Verkauf des Austria-Stadions zwar vorerst gebannt, doch sportlich gilt es deutlich aufzuholen. Der Titelverteidiger Sturm Graz ist im Moment lediglich Dritter, Red Bull Salzburg befindet sich als Tabellenzweiter in Schlagdistanz zum Tabellenführer Rapid Wien.
Der WAC kämpft im Moment noch damit, die hervorragenden Leistungen aus dem Vorjahr zu wiederholen. Mit Platz sechs liegt die Mannschaft vorerst im Mittelfeld. Das hängt auch damit zusammen, dass sich das Team auch nach dem Start der neuen Saison im Umbruch befindet. Der Kader hat noch nicht seine endgültige Form gefunden, das macht es für Trainer Didi Kühbauer schwierig, die Spieler zusammenzuschweißen und zu formen.
In der neuen Saison gilt der WAC als Mannschaft, mit der man wieder rechnen muss. Trotz der spielerischen Umbrüche geben die Buchmacher dem WAC gute Chancen, auch in diesem Jahr wieder vorne mitzuspielen. Alle Online Casinos auf dem österreichischen Markt haben die Österreichische Fußball-Bundesliga in ihr Wettprogramm aufgenommen, schließlich ist König Fußball auch bei den Wetten nicht zu schlagen. Die Quoten prognostizieren dem WAC aktuell Platz fünf in der Tabelle. Die besten Chancen auf den Meistertitel werden Red Bull Salzburg eingeräumt, noch vor Sturm Graz, Rapid Wien und Austria Wien. Didi Kühbauer und seine Arbeit sind maßgeblich für diese Einschätzung verantwortlich.
Mit Kühbauer zurück zum Erfolg
Der Burgenländer hat die Wolfsberger auf die Erfolgsspur zurückgeführt. Nach Platz vier im Vorjahr und der Qualifikation für die Europa-League-Qualifikation können die Wolfsberger auf mehr Geld in der Kassa verweisen. Daran änderte auch das Scheitern in den europäischen Bewerben wenig. Trotz des Scheiterns kassierte der WAC rund 900.000 Euro an Prämien von der UEFA. Dazu kommt auch noch ein Spielerverkauf, der gerade über die Bühne gegangen ist.
Konkret geht es um Thierno Ballo, der zurück auf die Insel wechseln wird. Der WAC hatte ihn einst ablösefrei vom FC Chelsea geholt, jetzt ist ein Leihvertrag mit Kaufoption im Gespräch, die bis zu 4 Millionen Euro bringen soll. Bei Fortführung dieser „Strategie“ könnte sich ein alter Wunsch von Trainer Didi Kühbauer erfüllen, der schon seit einiger Zeit für einen Ausstieg aus dem sogenannten Österreicher-Topf plädiert.
Der Österreicher-Topf geht zulasten der Qualität
Dieser soll den Einsatz heimischer Spieler im Spitzenfußball fördern. Dazu liegen rund sechs Millionen Euro im Topf, die an jene Teams ausbezahlt werden, die sich an die Vorgaben halten. Dazu müssen die Mannschaften in jedem Spiel mindestens zwölf Spieler auf ihrem Spielbericht haben, die entweder die heimische Staatsbürgerschaft besitzen, oder vor ihrem 18. Lebensjahr zum ersten Mal in Österreich registriert wurden. Die Abrechnung der Zahlungen erfolgt in drei Perioden. Wer die Kriterien in einer Periode nicht erfüllt, erhält keine Förderung.
Der WAC galt in der Vergangenheit als jenes Team, das den Österreicher-Topf am besten nutzte, um sich finanzielle Zuschüsse zu holen. Doch diese gingen oft zulasten der spielerischen Qualität. Kühlbauer beklagte immer wieder, dass er gezwungen war, bessere Spieler außen vorzulassen. Das sei für einen Trainer eine unangenehme Situation, schließlich setze er, so wie andere auch, auf das Leistungsprinzip.
Der Modus wird zum Problem für die kleinen Klubs
Kühbauer sieht im Modus des Österreichs Tops zunehmend ein Problem. Der Marktwert österreichischer Fußballer würde immer weiter ansteigen, das mache es hauptsächlich für kleinere Klubs wie den WAC schwierig, diese zu verpflichten. Wenn es das Budget nicht hergibt, dann müssen die Vereine auf Legionäre zurückgreifen und können die Kriterien der Förderung nicht mehr erfüllen. Sogar der aktuelle Meister Sturm Graz verzichtet mittlerweile auf den Österreicher-Topf.
Er fordert daher genau wie andere Trainer auch eine Reform. Denkbar wäre eine Form von finanziellen Zuschüssen, die den Einsatz von heimischen Talenten fördert, die auch für den Österreichischen Fußballbund Relevanz haben. Auf die Gelder verzichten möchten jedoch nur die wenigsten Teams, schließlich haben diese längst Einzug in die finanzielle Planung gefunden.
So hat der WAC in den vergangenen drei Jahren immerhin 3 Millionen Euro aus dem Österreicher-Topf kassiert, das ist mehr als jeder andere Verein der Österreichischen Fußball-Bundesliga. Verantwortlich dafür war eine Reihe von Talenten. Doch fallen mittlerweile nicht mehr unter die Sonderförderung für U22-Spieler oder haben den WAC in der Zwischenzeit verlassen. Das erfordert eine Neuausrichtung der Kaderpolitik, sollten der Nachwuchs nicht wie erhofft einschlagen und seinen Platz in der Mannschaft finden.
Der Kader setzt zunehmend auf Legionäre
In der Kaderplanung setzt der WAC schon seit Längerem auf Legionäre aus Israel und Afrika. Schon im Vorjahr hat der Klub das Limit für Legionäre in 90 Prozent aller Begegnungen voll ausgeschöpft. Das erschwert die Aufgabe von Trainer Didi Kühbauer, das finanzielle Maximum aus dem Österreich-Topf herauszuholen.
Daher rechnet man in dieser Saison beim WAC mit finanziellen Einbußen aus dieser Förderung. Derzeit geht man in der Führung des Klubs von maximal 850.000 Euro für diese Saison aus. Zieht man allerdings einen Schlussstrich, dann wäre Didi Kühbauer bei der Rotation im Team deutlich geholfen.
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