Lavanttal-Arena am Mittwoch, den 4.11.2020 um 8:30 Uhr: „Das gibt es ja nicht. Das kann nicht wahr sein. Und ihr seid euch sicher, dass die wirklich alle positiv sind?“
Am Vortag des Auswärtsspiels in Zagreb trat dieser eine Fall ein, den man eigentlich unbedingt vermeiden wollte: Mehrere Spieler aus unserem Europa League Kader wurden positiv auf Covid-19 getestet. Ein Hauch von Chaos brach aus, da in zwei Stunden eigentlich die Abfahrt per Bus nach Zagreb am Plan stand. In all dieser Aufregung behielt unser Teamarzt Dr. Johannes Weinberger trotzdem die Ruhe und musste die notwendigen Schritte einleiten. Kurzerhand wurde die Anreise komplett neu organisiert und so reiste man mit einiger Verspätung mit PKW’s und Kleinbussen nach Zagreb. Dort bezog jeder ein Einzelzimmer, bevor es am Abend zum Abschlusstraining ging.
„Am Anfang waren es vier, dann sechs und am Ende acht positive Fälle. In knapp drei Stunden mussten wir zuerst die positiv getesteten Spieler informieren, dass sie sich in Quarantäne begeben und nicht mit nach Zagreb fahren können. Danach mussten wir den Reiseplan umgestalten, damit wir die Verbreitung so gut wie möglich unterbinden konnten. Obwohl wir das Spiel verloren haben, wird diese Europacup-Reise keiner so schnell vergessen.“
Dr. Johannes Weinberger
Wenn der Fotograf und Pressesprecher zum Zeugwart werden
Bei der Pressekonferenz erfuhr man, dass auch unser Gegner mit Coronafällen zu kämpfen hat und am Donnerstag nicht in Bestbesetzung antreten kann.
Die Situation verschlimmerte sich Donnerstag in der Früh, als eine Gruppe von Staff-Mitgliedern und Spieler nach Hause fahren musste, da sie über Symptome klagten. Stark dezimiert begaben sich die Wölfe am Abend ins „Stadion Maksimir“, wo Stunden zuvor unser Fotograf, Pressesprecher und Physiotherapeut die Mannschaftskabine auf Vordermann gebracht hatten.
Trotz der vielen Ausfälle und einer Roten Karte in der 1. Halbzeit kämpften die Wölfe mit allen Mitteln, um wenigstens einen Zähler aus Kroatien mitzunehmen, doch in der 76. Minute gelang Dinamo der Treffer zum 1:0.
Direkt nach dem Abpfiff nahm unser Teamarzt noch von allen Anwesenden einen Corona-Test ab, ehe man sich wieder Richtung Wolfsberg aufmachte.
Trotz diesen Ereignissen und der Niederlage wussten unsere Jungs: In 21 Tagen bekommen wir die Chance auf eine Revanche im Rückspiel. Wie dieser Spieltag verlief, lest ihr in der nächsten Ausgabe von „Reise durch Europa“.