Die Wölfe ziehen zum zweiten Mal in Folge ins Semifinale des UNIQA ÖFB-Cups ein. Gegen Zweitligist FAC musste der WAC nach zwischenzeitlichem 0:1-Rückstand und Last-Minute-Ausgleich zum 2:2 noch in die Verlängerung, die die Wolfsberger dort schließlich mit 4:2 für sich entschieden.
Der WAC agierte nach einer Winterpause ohne Neuverpflichtung personell genauso wie im letzten Ligaspiel im Dezember, musste allerdings Corona-bedingt auf Einsergoalie Alexander Kofler verzichten, der von Manuel Kuttin vertreten wurde. Der verursachte mit einem Stolperer schon in der zweiten Minute eine kleine Schrecksekunde samt indirektem Freistoß im Strafraum, nach gut einer Viertelstunde schienen die Wölfe aber in ihre Favoritenrolle gefunden zu haben.
Just dann kam aber ein weiter, hoher Ball auf „Ex-Wolf“ Monsberger, der Oliveira bediente und der von der Strafraumgrenze zur Führung traf. Das befeuerte die Courage der Gäste, die aggressiver wirkten, immer wieder den schnellen Weg nach vorne suchten und auf diese Weise das gefährlichere Team waren. So wie beim Solo von Monsberger, der aber am Abschluss scheiterte (27.).
Der WAC spielte sich hingegen lange keine Torchancen heraus, FAC-Goalie Lukas Gütlbauer streckte sich bei einer Kopfball-Bogenlampe von Tai Baribo mit Erfolg (29.). Erst sechs Minuten später war es soweit: Mit einer Flanke hebelten die Kärntner die FAC-Defensive aus, Kapitän Michael Liendl bediente Baribo, der locker einschoss. Perfekt war der Ausgleich aber erst nach VAR-Konsultation wegen Abseits.
Blitzstart in die 2. Hälfte
Der WAC hatte wieder Oberwasser und kurz vor der Pause setzte Baribo einen Köpfler vom Elferpunkt über das Tor (43.). Den neu gewonnenen Schwung nahmen die Hausherren in die zweite Hälfte mit. Fast genau eine Minute war dort gespielt, als Vizinger nach Doppelpass und – pariertem – Abschluss von Matthäus Taferner auf 2:1 erhöht hatte.
Damit schien die Vorentscheidung gefallen. Die Wiener blieben zwar bemüht, kamen aber zu keinen nennenswerten Möglichkeiten mehr. Die Wolfsberger wiederum vergaben bei einem Liendl-Kunstschuss aus rund 40 Metern (daneben/54.), einem Köpfler Lochoshvilis (drüber/65.) und einem Lattenschuss Christopher Wernitznigs (84.) gute Chancen, den Sack zuzumachen.
„Wir hätten es gerne in 90 Minuten entschieden gehabt. Der FAC hat nochmal alles probiert, hat alles nach vorne gehaut und das Tor gemacht. Wir haben dann gesagt, das ist Cup, das kann immer ein Fight sein. Wir haben das angenommen und gesagt, dann richten wir das in der Verlängerung.“
Thorsten Röcher
Das rächte sich in der aufgrund einer längeren Behandlungspause großzügig bemessenen Nachspielzeit: Infolge einer schlecht geklärten Ecke kam Rechberger an den Ball und stocherte diesen aus Kurzdistanz über die Linie.
Der FAC bekam die „zweite Luft“, hielt den Gegner in der Verlängerung zumeist vom eigenen Tor fern. Jasic köpfelte zwar gefährlich über das FAC-Tor, die Gäste hatten bei einem Oliveira-Drehschuss (109./daneben) aber durchaus auch die Chance auf die neuerliche Führung. Erst im Finish, nachdem FAC-Verteidiger Christian Bubalovic Gelb-Rot gesehen hatte (109.), ersparten Röcher und Jasic ihrer Truppe mit zwei sehenswerten Treffern ins Kreuzeck das Zittern im Elferschießen.
„Wir sind schwer ins Spiel gekommen, der Gegner hat es richtig gut gemacht und ist in Führung gegangen. Das ist gegen so einen Gegner, der wenige Gegentreffer bekommt, eigentlich tödlich. Wir haben es dann aber richtig gut gemacht, sehr viel Druck ausgeübt und auch die Tore gemacht. Aber wenn du den Sack dann nicht zumachst und der Gegner alles nach vorne wirft, kann es natürlich passieren, dass du in der 96. Minute noch den Ausgleich kriegst. Man wünscht sich immer, dass es zu vermeiden ist. Aber es ist wichtig, dass man den Kopf sofort klar kriegt, dass du als Mannschaft, die den Misserfolg hatte in der letzten Minute, nicht das Negative mitreinnimmst. Das haben die Jungs gemacht und auch die zwei Tore gemacht.“
Cheftrainer Robin Dutt